Die großflächige und langfristige Verpachtung von Ackerland an internationale Investoren („land-grabbing“) ist ein Thema, bei dem grundlegende Rechte der Bevölkerung in Äthiopien auf eklatante Weise verletzt werden.

Darum treten wir dafür ein, dass die Menschen am Horn von Afrika bei gesellschaftspolitischen Entscheidungen ihr in der Verfassung zugesagtes Recht auf Partizipation geltend machen können. Wir setzen uns aber auch dafür ein, dass unser wirtschaftlicher Eigennutz in seiner zerstörerischen Wirkung für die Menschen in Afrika aufgedeckt und öffentlich benannt wird.

In den letzten zehn Jahren boomt die Anpachtung von landwirtschaftlichen Flächen in Afrika. Riesige Gebiete werden von meist ausländischen Investoren auf lange Zeit zur Nutzung erworben. Angebaut werden: Blumen, Gemüse, Energiepflanzen, Getreide – ausgeführt nach Europa, die USA, Indien, China und andere. Obwohl zum Beispiel Äthiopien diese Agrarflächen dringend bräuchte, um den Eigenbedarf zu decken, geht dieser Ausverkauf immer weiter.

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Auch wenn die Regierung dies verneint, gibt es genügend Beweise dafür, dass um des schnellen Geldgewinnes willen Bauern von ihrem Land vertrieben und gewaltsam umgesiedelt werden. Und da es Land nicht als Privatbesitz gibt, können diese auch ihr Recht auf Landnutzung vor keinem Gericht geltend machen. Die Folgen: Umsiedlung in weniger fruchtbare und oft wasserarme Regionen, Zerstörung der kulturellen Identität, Verlust der sozialen Absicherung, Zunahme der Armut.

Dringend nötig sind organisierte Bauernverbände, das Recht auf dauerhafte Landnutzung und politische Mitbestimmung. Durch Kontakte zu einheimischen Organisationen und deren Unterstützung versuchen wir, diesem Ausverkauf entgegenzuwirken und bei uns bewusst zu machen.